Es ist so still geworden,
verrauscht des Abends Wehn;
Nun hört man aller Orten
der Engel Füße gehn
Rings in die Tiefe (Tale) senket
sich Finsternis mit Macht
Wirf ab, Herz, was dich kränket
und was dich bange macht!
Es ruht die Welt im Schweigen
ihr Tosen ist vorbei
stumm ihrer Freude Reigen
und stumm ihr Schmerzgeschrei
Hat Rosen sie geschenket,
hat Dornen sie gebracht:
Wirf ab, Herz, was dich kränket
und was dir bange macht!
Kinderlieder – Album 1
Wiebke Hoogklimmer – Altstimme
Und hast Du heut gefehlet
o schaue nicht zurück
empfinde dich beseelet
von freier Gnade Glück.
Auch des Verirrten denket
der Hirt auf hoher Wacht:
Wirf ab, Herz, was dich kränket
und was dich bange macht!
Nun stehn im Himmelskreise
Die Stern in Majestät,
In gleichem, festem Gleise
der goldne Wagen geht:
Und gleich den Sternen lenket
er deinen Weg durch Nacht:
Wirf ab, Herz, was dich kränket
und was dich bange macht!
Text: Gottfried Kinkel 1840 – (1815-1882)
Melodie: unbekannt 16. Jahrhundert.
Robert Schumann (1810-1856) vertonte die 1. und 4. Strophe in seinen Sechs Gesängen op. 107 Nr. 6 als Kunstlied.
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