Ich ging durch einen grasgrünen Wald,
Da hört ich die Vögelein singen.
Sie sangen so jung, sie sangen so alt,
Die kleinen Vögelein in dem Wald,
Die hört ich so gerne wohl singen.
„Stimm an, stimm an, Frau Nachtigall,
Sing mir von meinem Feinsliebchen!
Sing mir es so hübsch, sing mir es so fein:
Heut Abend, da will ich bei ihr sein,
Will schlafen in ihren Armen.“
Kinderlieder – Album 1
Wiebke Hoogklimmer – Altstimme
Der Tag verging, die Nacht brach an,
Feinsliebchen kam gegangen,
Es klopfte so leise mit seinem Ring:
„Mach auf, mach auf, herzliebstes Kind,
Ich habe schon lange gestanden.“
„So lange gestanden, das hast du nicht,
Ich hab ja noch nicht geschlafen;
Hab immer gedacht in meinem Sinn:
Wo ist mein allerliebst Schätzchen hin,
Wo bist du so lange geblieben?“
„Wo ich so lange geblieben bin,
Das kann ich dir, Schätzchen, wohl sagen:
Wohl bei dem Bier, wohl bei dem Wein,
Allwo die schönen Jungfern sein,
Da bin ich auch jederzeit gerne.“
Ihr Jungfern nehmt euch wohl in acht
Und traut keinem Junggesellen!
Sie versprechen euch viel und haltens nicht
Sie führen euch alle nur hinter das Licht
Und tun sich nur immer verstellen.
(Zu diesem Lied gibt es in den unterschiedlichen Liederbüchern leichte Variationen im Text)
Text und Melodie: aus Hessen 18. Jahrhundert
Zur gleichen Melodie steht in manchen Liederbüchern diese Textfassung von Hermann Kletke von 1841 – (1813-1886):
Ich geh durch einen grasgrünen Wald
Ich geh durch einen grasgrünen Wald
Und höre die Vögelein singen.
Sie singen so jung, sie singen so alt,
Die kleinen Vögelein in dem Wald,
Die hör‘ ich so gerne wohl singen.
O sing nur, singe, Frau Nachtigall,
Wer möchte dich, Sängerin, stören?
Wie wonniglich klingt’s im Widerhall!
Es lauschen die Blumen, die Vögel all
Und wollen die Nachtigall hören.
Nun muß ich wandern, bergauf, bergab,
Die Nachtigall singt in der Ferne.
Es wird mir so wohl, so leicht am Stab,
Und wie ich schreite hinauf, hinab,
Die Nachtigall singt in der Ferne.
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